Griesknepp und Persching

Grüne/Alternative Liste gestalten einen informativen, unterhaltsamen Heimatabend mit literarischer und kabarettistischer Würze, schreibt die WNOZ am 19. 05.  über die grüne 30-Jahr-Feier:

Durch das Fenster des mit gut 30 Personen besetzten Kerwehauses fällt der Blick auf die in mildes Abendlicht getauchte Fahne der Grünen. Drinnen zupft Petra Arnold den Kontrabass, und ihr Mann Jürgen „Mojo“ Schultz spielt die Gitarre zu bluesig-jazzigen Stücken. Auf den Tischen stehen Sekt- und Apfelsaftflaschen, und der grüne Dipp zu Salatgurke ist mit Kräutern aus dem Gärtchen von Spitzenkandidatin Elisabeth Kramer zubereitet. Soweit die Rahmenbedingungen für einen „grünen Heimatabend“.

Während des zweistündigen, abwechslungsreichen Programms zeigen die Vertreter und Kandidaten der GAL mit Blick auf die Kommunalwahl, was sie mit dieser Stadt verbindet. „Heimat ist dort, wo man gemeinsam über Stadtgeschicke entscheidet. Man kritisiert auch das, was man liebt“, steckt GAL-Vorsitzender Dr. Alexander Boguslawski den thematischen und inhaltlichen Rahmen ab. Später wird er in einem feinen, literarischen Beitrag aus seinem Buch „Weit, hoch, herrlich der Blick“ dem Thema einen Hauch philosophischer Tiefe geben und feststellen, dass man sich als Mensch, der zunächst kaum Wurzeln schlagen konnte, Heimat auch schaffen kann. Dann setzt man sich auch gerne politisch für das ein, was man für lebenswert empfindet.

Schon ist man bei diesem „Heimatabend“ beim politischen Gestalten. Die sieben Spitzenkandidaten Elisabeth Kramer, Uli Sckerl, Cornelia Münch-Schröder, Carsten Brinkmeier, Sabine Wagner, Dr. Alexander Boguslawski und Dr. Andreas Marg stellen sich gegenseitig vor, und Elisabeth Kramer führt zusammen mit Siegfried Demuth in Bildern durch Weinheims jüngere Geschichte, die gespickt ist mit Projekten, die die Stadt veränderten oder hätten verändern können, wenn Weinheim nicht von ihnen verschont geblieben wäre.

Dann stünde zum Beispiel an der Stelle der Stadthalle ein gigantisch hohes Kultur- und Kongresszentrum, das 1970 als Plan vorgestellt worden war, oder ein riesiges Hotel am Waidsee. Der Beschluss zum Bau wurde noch vor dem ersten Bürgerentscheid in den 70er-Jahren zurückgezogen.

Heute ist es auch kaum vorstellbar, dass man eine gigantische Hochstraße ins Kalkül gezogen hatte, um den Verkehr vom Birkenauer Tal über Weinheim hinweg direkt zur Autobahn zu leiten.

Zur Verhinderung der Bordellmühle und der Bebauung der Breitwiesen wurde mit Erfolg gekämpft. Es geht der GAL, wie Uli Sckerl es ausdrückt, um eine schöpferische Weiterentwicklung der Stadt und einen wertkonservativen Landschaftsschutz. Zu den nostalgischen Bildern von ehemaligem Krankenhaus oder offenem Grundelbach passt an diesem Abend auch die Verabschiedung von Christine Münch. Fünf Jahre war sie für die GAL im Gemeinderat, jetzt will sie sich anderen, vor allem sozialen Aufgaben zuwenden. Elisabeth Kramer dankt ihr und spricht von einem Verlust für die Fraktion.

Dass es aber auch schon neue, engagierte Frauen gibt, stimmt die GAL insgesamt zuversichtlich. Zu ihnen gehört Sabine Wagner, die durch die Bürgerinitiative Breitwiesen Lust auf Politik bekam. Sie ist agil und sehr kreativ. Zusammen mit Cornelia Münch-Schröder schlüpft sie in die Rolle von zwei Weinheimerinnen, die als Hedwig und Kätche in Mundart die Politik der GAL reflektieren, den Veggie-Tag mit „Griesknepp un Persching“ als etwas ganz Normales bezeichnen und schließlich entscheiden, am 25. Mai wählen zu gehen. dra

 

Die RNZ berichtet am 20. 05. 2014

Da wunderte sich so mancher

Ausgerechnet die GAL feierte einen Heimatabend

(keke) „Volle Kanne Heimat“ stand über dem „großen Versöhnungs- abend“ von Weinheims Grünen und der GAL im Kerwehaus. „Geht’s bei euch noch?“, sei er gefragt worden, so GAL- Vorsitzender Dr. Alexander Boguslawski, als er das Motto der Einstimmung auf die Kommunalwahl am 25. Mai öffentlich machte: „Wollt ihr euch an wen ranschleichen?“ Um es kurz zu machen: Der Abend wurde ein Erfolg. Nicht nur, weil die sieben Spitzenkandidaten 416 Lebensjahre Heimat verkörpern.

Der GAL lägen Dinge am Herzen, die mit Stadt, Landschaft, Pflanzen, Tieren, ruhigen Wegen, Wohnmöglichkeiten, re- gionalen Lebensmitteln und Schule zu tun hätten: „Heimat ist, wo Menschen sich mit ihrer Stadt identifizieren, diskutieren und über ihre Geschicke mitentscheiden“. Ulrich Sckerl, Stadtrat, Kreisrat und Landtagsabgeordneter, kritisierte in einer „unideologischen, unverkrampften Liebeserklärung an das Kleinod Weinheim“, dass Bürger zu wenig ins Stadtjubiläum eingebunden seien. Er habe Jubiläen erlebt, denen Bürger und Vereine den „besonderen Stempel“ aufgedrückt hätten.

Als die sieben wackeren Kurpfälzer stellte sich die GAL-Top-Kandidatenriege vor. Auf Listenplatz eins Elisabeth Kramer, „Gesicht der GAL“, seit 34 Jahren Fraktionsvorsitzende und „in gefühlt“ zehn Bürgerinitiativen dabei (gewesen). Gefolgt von Uli Sckerl, Urgestein der ersten Stunde. Als Nachrückerin hat Cornelia Münch-Schröder eine „sensationelle Entfaltung“ erlebt. Bauplanung, Gewerbeentwicklung und Energiethemen zählen zur Domäne von Carsten Brinkmeier. Sabine Wagner stieß über die BI „Schützt die Breitwiesen“ da- zu. Boguslawski ist Kümmerer in Sachen Energie- und Verkehrspolitik, Dr. Andreas Marg „lebt seine Überzeugungen, ist Radfahrer, Vegetarier und trotzdem kein freudloser Öko“. Nach fünf Jahren im Rat verabschiedete sich Christine Münch. Ihr liege mehr die praktische Arbeit.

 

Anmerkung von Stadträtin Elisabeth Kramer: … 34 Jahre bin ich noch nicht im GR, also auch nicht Fraktionsvorsitzende.
Erst 1984 sind wir als Fraktion im GR aufgetaucht, von 1980 bis 1984 war Norbert Schäfer Einzelstadtrat.
Real sind es jetzt 30 Jahre, gefühlt bin ich natürlich seit 100 Jahren dabei …