Heile Biergartenbilderwelt

Die GAL in Weinheim meldet sich mit kritischen Nachfragen zu dem geplanten Biergartenbetrieb im Schlosspark, nachdem die Visualisierungen die Runde machen.

„Wir haben im Gemeinderat in den vergangenen Jahren mehrfach unsere Erfahrungen mit solchen schönen Bildchen gemacht. Die gaukeln nur eine heile Welt vor und sollen den Gemeinderat einlullen“, sagte Stadtrat Dr. Alexander Boguslawski. Die GAL stellt damit die Seriosität der Visualisierungen und Planungen in Frage.

„Angesichts der hübschen Bilder frage ich mich unter anderem: Wo sind die Mülleimer, wo die leeren Getränkekästen, wo sind die Wasserleitungen, wo befindet sich der gesamte Rest der für einen Betrieb erforderlichen Logistik? Und schon sieht das Ganze überhaupt nicht mehr so schön und clean aus“, stellte die GAL-Fraktionschefin Elisabeth Kramer fest.

Und es gibt zahlreiche weitere Fragen. „Beim Zählen der schönen Bilder komme ich nicht über 46 Sitzplätze hinaus. Der Biergarten wird aber für mindestens 80 Plätze geplant. Wo steht der 2.Teil der Tische und Stühle?“, fragte Kramer weiter. Der Biergarten müsse demnach eine doppelt so große Fläche haben wie die Visualisierungen dies suggerierten.

Als entschiedener Gegner der Biergartenplanungen meldete sich GAL-Stadtrat Uli Sckerl zu Wort. „Der Schlosspark darf nicht zur Konsumiermeile werden. Drei gastronomische Einrichtungen innerhalb von 200 Meter Luftlinie sind eindeutig zu viel“, forderte er. Der Verweis auf andere Biergärten in öffentlichen Parkanlagen gehe völlig fehl, denn eine derartige Konzentration gebe es nirgendwo. „Der Schlosspark muss offene Begegnungs- und Spielstätte für Jung und Alt bleiben, unabhängig vom Geldbeutel. Und am Blauen Hut müssen die Kinder auch künftig die erste Geige spielen, nicht der Konsum“.

Sckerl appellierte an den Gemeinderat: „Ich respektiere, wenn es unterschiedliche Meinungen zu einem Biergartenbetrieb gibt. Aber wir dürfen nicht wieder die Katze im Sack kaufen. Der Gemeinderat muss die Pläne stoppen und zunächst für eine grundsätzliche Prüfung der weiteren Nutzung des Schlossparks sorgen“.