Rundgang durch die Nordstadt

Lärmbelastung durch Lastverkehr, Auto und Bahn, Wunsch nach sicheren Radwegen, Unterstützung bei der energetische Sanierung sowie Armut und das Zusammenleben der Kulturen – das waren die Kernthemen des GAL-Rundgangs durch die Nordstadt am verganenen Samstag. Stadtrat Andreas Marg berichtet:

„Das war eine spannende runde Sache, von Appel und Ei bis hin zur Moschee.

Es gibt Armut in Weinheim, das sieht man an der Zahl der Menschen, die regelmäßig zu Appel und Ei kommen. Wir meinen, dass die Verwaltung das bei der Stadtentwicklung berücksichtigen muss, zum Beispiel beim Sanierungsgebiet westlich des Bahnhofs. Dafür wäre aber zunächst ein Bericht über soziale Lagen in Weinheim zu erstellen.

 

Die Nordstädter haben viel Bahnlärm und auch Verkehrslärm von der Bergstraße zu ertragen. Die Lärmschutzwände an der Neckarstraße haben ein wenig Erleichterung gebracht. Das reicht nicht aus. Das Umrüstungsprogramm der Bahn, ihre Güterzüge durch bessere Bremsen deutlich leisere zu machen, gehört beschleunigt und bis 2016 abgeschlossen. Das geht, wenn es ausreichend gefördert wird.

 

Wir wollen die Energiewende und dass Weinheim seine Klimaschutzziele ereicht. Es gibt Anwohner in der Nordstadt, die das unterstützen wollen, indem sie sich ein E-Automobil zulegen. Wo können die tanken? Wir schlagen vor, am Juxplatz eine E-Zapfstelle einzurichten. Die Betroffenen und wir sind bereit, die Stadt und die SSW bei der Entwicklung eines Konzepts für Elektromobilität zu unterstützen.

 

Der Moscheeverein hat sich einen jüngeren Vorstand gegeben. Wir haben einen mit ihm einen kurzen und lebhaften Gedankenaustausch geführt. Die in Deutschland geborenen Menschen türkischer Staatsangehörigkeit wünschen sich die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft. Die Grünen fordern das schon lange. Diese Menschen sind in ihrem Wohnort Weinheim verwurzelt und engagieren sich.

 

Der Bahnübergang Bergstraße war der Endpunkt. Die unendlich langen Schließzeiten sind Thema eines schon lange währenden Trauerspiels – die Stadt nimmt die Bahnübergänge nicht von der Bahn ab, bis sich das gebessert hat. Darin unterstützen die Grünen die Verwaltung ganz klar.

 

Insgesamt ist die Nordstadt ein lebendiges, buntes Viertel mit vielfältigen Geschäften und Betrieben und einer Vielfalt an Nationen und einer Mischung von sehr einfachem Mietwohnraum und frisch renoviertem Hausbesitz. Ein Sanierungsgebiet würde dem Stadtteil guttun, damit z.B. auch Hausbesitzer mit kleinem Geldbeutel die Herausforderung der energetischen Sanierung stemmen können. Das wäre gut für die Energiewende, die Erreichung der Weinheimer Klimaschutzziele und auch für das Weinheimer Handwerk.“